Der Simishof entstand im 18. Jahrhundert im Zuge der Vereinödungsbewegung. Im Jahre 1928 wurde er in der Statistik vom Oberamt Waldsee als Einzelhof erwähnt, mit 7 katholischen Bürgern. Im 20. Jahrhundert wurde der Hof von zwei verschiedenen Besitzerfamilien bewirtschaftet, hierzu liegen leider keine geschichtliche Informationen vor. Wann das Kreuz errichtet wurde, lässt sich heute nicht mehr feststellen. Sicher ist, dass diese Form von Flurkreuzen aus dem Südtiroler Raum zu uns kamen.
Auch im Bayrischen Wald kommen sie relativ oft vor. Einer der bekanntesten Schöpfer dieser Ausführung war der bekannte Herrgottsschnitzer Joseph Weidinger, welcher bereits im Jahre 1880 verstorben ist. Es ist davon auszugehen, dass dieses Flurkreuz mit der neuen Hofstelle, oder kurz danach, erbaut wurde. Von der jetzigen Besitzerfamilie Krattenmacher wurde es bereits um 1970 renoviert, ein Verwandter der Besitzerfamilie mit Malergeschäft in Altshausen, erneuerte damals den Anstrich. Es zeigte eine besondere reich gestaltete Ausführung eines Arma-Christi-Kreuzes, mit der Vielzahl der Folterinstrumente, welche nach der Überlieferung von der Kreuzigung Jesu damals verwendet wurden. Aber der Zahn der Zeit brachte durch Korrosion nicht nur große Schäden an der Farbe, sondern auch Metallteile waren so von Rost befallen, dass sie nicht mehr an der Grundkonstruktion festhielten. Es musste eine gründliche Renovierung stattfinden, um dieses Schmuckstück wieder sehenswert zu machen und der Nachwelt als bedeutendes Kulturdenkmal zu erhalten. Es ist deutlich sichtbar, dass einige Teile fehlen. Diese werden diebstahlgesichert in der nebenan befindlichen Blechgarage gelagert.
Text: Alois Schmid