Ein Bildstock verweist auf Tradition und auf unser christlich geprägtes Erbe. Der Verein Dorfgemeinschaft Wennedach interpretierte diese Kunstkategorie neu, lebendig und aktuell. Die Stiftung Wegzeichen verlieh dem besonderen Kulturdenkmal einen Stiftungspreis, unter anderem auch, weil der Bildstock durch Einbindung des Künstlers Sasan Vaziri ein Bekenntnis zu einer humanen Welt darstellt, die über Herkunft und Religion hinweg Brücken baut.
Die Landschaft in Oberschwaben ist geprägt von Bildstöcken, Wegkreuzen und Kapellen. Das gilt auch für das Dorf Wennedach. Am von Maselheim kommenden Dorfeingang wurde ein neues „Bildstöckle“ errichtet, so dass nun an allen Zufahrten in die Gemeinde ein Feldkreuz oder ein Bildstock wacht.
Die in einem Verein organisierte Dorfgemeinschaft Wennedach kümmerte sich um die Errichtung des Bildstocks. Schon die Stele selbst macht klar, dass hier nicht nur in der Vergangenheit geschwelgt wird. Der kantige Pfeiler aus Sichtbeton mit eingebundenem Sichtfenster gehört eindeutig in die heutige Zeit.
Das dazugehörige Bild schuf der aus dem Iran geflüchteten Künstler Sasan Vaziri. Er gehört der Religion der Zoroastrier an. Zoroastrier, auch als Parsen bekannt, sind Anhänger einer zwischen 1800 und 600 vor Christus entstandenen monotheistischen Religion, die von Zarathustra gestiftet wurde und über das Judentum auch Christentum und Islam beeinflusste. Bei seiner Interpretation der klassischen Madonna mit Christkind kombinierte Vaziri die althergebrachter Ikonografie mit einer ergreifenden Darstellung von Emotionen und formalen Bezügen auf die Kunst seiner Heimat.
Die Stiftung Wegzeichen zeichnete den Bildstock der Dorfgemeinschaft Wennedach aus, weil hier moderne Gestaltung mit einem Bild verbunden wurde, das Brücken zu anderen Kulturen, anderen Traditionen und anderen Religionen schlägt. So wird aus einem althergebrachten Kulturdenkmal auch ein Symbol für christlich geprägten Humanismus und interkulturellen Austausch.
Wir können die Erhaltung und Errichtung christlicher Wegzeichen honorieren und fördern, weil gute, tatkräftige Menschen dies mit ihren Spenden ermöglichen … gute Menschen wie Sie! Wir danken all unseren Spender:innen vielmals für die Unterstützung! Und wir bitten auch Sie sehr herzlich, uns mit Spenden oder einer Zustiftung die Pflege der christlichen Kulturlandschaft unserer Heimat zu ermöglichen.